Robin Franke - Maschinen von Morgen

Mit freundlicher Genehmigung des Meininger Verlags lesen Sie hier einen Auszug aus dem Artikel „Maschinen von Morgen“ des Fachmagazins Barista, Februar 2024. 

Kaffeemaschinen, sowohl Espresso-Siebträgergeräte als auch Vollautomaten, entwickeln sich rasant zu technischen Wunderkindern, die immer stärker automatisiert sind und die Kaffeezubereitung perfektionieren. Hybridmodelle schließen zudem die Lücke zwischen den „beiden Welten“. Wir haben einige der wichtigsten Protagonisten des Marktes gefragt: Wie wird sich die Welt der Kaffeemaschinen in den nächsten Jahren weiterentwickeln? Welche technischen Features sind noch denkbar und wie werden diese die professionelle Arbeit mit Kaffee in der Gastronomie verändern? 

Zwei Fragen zur Zukunft der Kaffeemaschinen an Robin Franke, Chief Product & Solutions Officer. Hier der vollständige Text, im Magazin leicht gekürzt.

Wie wird sich die Welt der Kaffeemaschinen aus Ihrer Sicht in den nächsten Jahren weiterentwickeln?

Die Welten Siebträger und Vollautomat werden aus technischer Sicht in Wellen weiter zusammenwachsen. Je nach Kundenwunsch und Einsatzszenario werden die Maschinen ausgewählt. Wo Kommunikation und Erlebnis im Vordergrund stehen, ist der Siebträger nach wie vor eine wichtige Produktkategorie.

Vollautomaten werden aber auch versuchen, in diese Richtung vorzudringen. Für den Konsumenten steht sein individuelles Bedürfnis im Vordergrund und dieses variiert je nach Situation. Für den Betreiber von Kaffeekonzepten stehen konstante Qualität und Effizienz neben seiner individuellen Kaffeestory.

In der Tasse wird es zwischen beiden Welten keinen Unterschied mehr geben, sondern nur noch in der Arbeitsweise, die aber auch an vielen Orten immer weniger sichtbar sein wird, sei es durch Lieferdienste oder Ghost-Kitchen-Ansätze.

Arbeit abnehmen und erleichtern, Verfügbarkeit erhöhen: Die Automatisierung wird bei Vollautomaten und bei Siebträgern noch weiter voranschreiten. Am Siebträger werden weniger Fähigkeiten erforderlich sein, aber ganz ohne gelerntes Handwerk wird es dort auch in Zukunft nicht gehen, zum Beispiel beim stilvollen Vermählen von Kaffee und Milch.

 

Lässt sich das Rad noch viel weiterdrehen? Welche technischen Features sind noch denkbar und wie werden diese die professionelle Arbeit mit Kaffee in der Gastronomie verändern?“

Wenn wir uns heute weltweit umschauen, dann sehen wir schon, dass die Vielfalt und Komplexität der Getränke weiter zunehmen. Besondere Kaffees, verschiedene Milchsorten und Milchalternativen, unterschiedliche Temperaturen, Zugabe von Sirupen und Farben sind schon gefragt. Daraus ergeben sich weitere Anforderungen an die Technologie, bei der Zubereitung zumindest zu unterstützen. Bleiben wir mal bei der Bohne: Auch hier werden die Automaten künftig noch effizienter und präziser unterstützen, wenn es darum geht, bei der Zubereitung beispielsweise die Temperatur, den Mahlgrad, den Anpressdruck automatisch auf die jeweilige Bohnensorte, auch ihren Frischegrad, und auf das individuelle Getränk abzustimmen. Dann gibt es unter anderem den perfekten Sommerdrink auf Knopfdruck. Betreiberinnen und Betreiber können ihr Angebot spielend leicht weiter differenzieren und sich gleichzeitig ihren Gästen zuwenden.

Während die Komplexität weiter steigt, werden die Kaffeemaschinen weiter schrumpfen. Und die Betreiberinnen und Betreiber von Kaffeekonzepten bekommen zugleich immer mehr Werkzeuge an die Hand, um ihr Business effizient und wertsteigernd zu managen. Sei es durch IoT getriebene Auswertungen und Reports bis hin zu on-demand Analyse und Empfehlungen.